Gültig ab 01.01.2024

Ihre Gasabrechnung einfach erklärt:
Brennwert, Zustandszahl und thermische Energie


Sie haben eine Gasabrechnung erhalten und fragen sich, was Begriffe wie „Abrechnungsbrennwert“, „Zustandszahl“ oder „thermische Energie“ bedeuten? Keine Sorge, das ist gar nicht so kompliziert, wie es klingt. Wir erklären Ihnen die wichtigsten Punkte, damit Sie Ihre Abrechnung besser verstehen.
 

Was ist eigentlich der Abrechnungsbrennwert?

Stellen Sie sich vor, Erdgas ist wie Holz in einem Kamin. Manche Holzarten brennen heißer und länger als andere. Ähnlich ist es beim Erdgas: Die Qualität von Erdgas kann leicht unterschiedlich sein. Der Abrechnungsbrennwert ist sozusagen das Maß für diese Qualität. Er gibt an, wie viel Wärme in einer bestimmten Menge Erdgas steckt.

  • Einfach gesagt: Der Abrechnungsbrennwert sagt Ihnen, wie "heizstark" Ihr Gas ist. Ein höherer Brennwert bedeutet, dass mehr Wärme pro Kubikmeter Gas freigesetzt wird.
  • Warum ist das wichtig? Weil der Brennwert beeinflusst, wie viel Energie Sie tatsächlich aus dem Gas gewinnen und somit, was abgerechnet wird.
  • Woher kommt der Wert? Der Abrechnungsbrennwert wird regelmäßig vom Netzbetreiber an verschiedenen Messpunkten im Gasnetz ermittelt und an die Lieferanten weitergegeben. Er ist also ein tatsächlicher Messwert für das Gas, das bei Ihnen ankommt.
     

Die Zustandszahl – Warum das Volumen nicht alles ist

Ihr Gaszähler misst die Menge Gas, die durchgeleitet wird, in Kubikmetern (m³). Aber Kubikmeter sind nicht immer gleich! Das Volumen von Gas verändert sich, je nachdem wie kalt oder warm es ist und unter welchem Druck es steht. 

Die Zustandszahl ist ein Faktor, der diese Volumenänderung ausgleicht. Sie sorgt dafür, dass die abgerechnete Gasmenge immer auf einen standardisierten Zustand bezogen wird, egal ob es gerade Winter oder Sommer ist.

Die Zustandszahl wird aus drei Hauptzutaten "gemischt":

  1. Temperatur des Gases:
    • Denken Sie an einen Luftballon in der Sonne: Wenn es warm ist, dehnt sich die Luft (und auch Gas) aus und nimmt mehr Platz ein. Bei Kälte zieht sie sich zusammen und braucht weniger Platz.

    • Beim Gas ist es genauso: Warmes Gas nimmt mehr Volumen ein als kaltes Gas – auch wenn die gleiche Menge an Gas da ist.

    • Die Zustandszahl berücksichtigt das: Wenn das Gas wärmer ist als "normal", wird die Zustandszahl etwas kleiner. Wenn es kälter ist, wird sie etwas größer. So wird der Volumeneffekt der Temperatur ausgeglichen.

  2. Druck des Gases:
    • Stellen Sie sich eine Spritze vor: Wenn Sie den Kolben reindrücken, verkleinern Sie den Raum und erhöhen den Druck. Die gleiche Menge an Luft (oder Gas) wird auf kleinerem Raum "zusammengepresst".

    • Beim Gasnetz ist es ähnlich: Der Druck im Gasnetz kann leicht schwanken. Höherer Druck bedeutet, dass das Gas etwas "zusammengedrückt" ist und weniger Volumen einnimmt. Niedrigerer Druck bedeutet, dass es sich etwas ausdehnen kann und mehr Volumen einnimmt.

    • Auch hier korrigiert die Zustandszahl: Bei höherem Druck wird die Zustandszahl etwas kleiner, bei niedrigerem Druck etwas größer, um den Druckunterschied auszugleichen.

  3. Geodätische Höhe (Höhe über dem Meeresspiegel):
    • Denken Sie an den Luftdruck: Auf einem Berg ist der Luftdruck geringer als im Tal. Das liegt daran, dass weniger "Luftsäule" über Ihnen lastet.

    • Auch der Gasdruck wird leicht beeinflusst: In größerer Höhe ist der Umgebungsdruck geringer. Das bedeutet, dass sich Gas etwas mehr ausdehnen kann als in tieferen Lagen, wo der höhere Luftdruck es etwas "zusammenhält".

    • Die Zustandszahl berücksichtigt Ihre Höhe: Wenn Ihr Haus höher liegt, wird die Zustandszahl leicht angepasst, um diesen Effekt des geringeren Luftdrucks auszugleichen.

Wie wird sie berechnet? 
Die Netzbetreiber messen Temperatur, Druck und kennen die geodätische Höhe Ihres Standortes. Daraus berechnen sie die Zustandszahl. Diese Zustandszahl wird dann verwendet, um Ihren Gasverbrauch korrekt in thermische Energie (kWh) umzurechnen.
 

Thermische Energie – Das ist die Energie, die Sie wirklich nutzen

Die thermische Energie ist das, was Sie eigentlich interessiert: Die Menge an Wärme, die Sie tatsächlich verbraucht haben und die Ihnen in Rechnung gestellt wird. Sie wird in Kilowattstunden (kWh) gemessen, genau wie Strom.

  • Einfach gesagt: Die thermische Energie ist der "fertige" Energiewert, der Ihre Heizkosten bestimmt.
  • Warum ist das wichtig? Weil Ihre Heizung, Ihr Warmwasser und Ihr Herd Wärme erzeugen. Diese Wärme wird in kWh gemessen und abgerechnet.
     

Das Zusammenspiel: So wird Ihre Gasrechnung berechnet

Jetzt bringen wir alles zusammen, um zu verstehen, wie Ihre Gasrechnung entsteht:

  1. Ihr Gaszähler misst den Gasverbrauch in Kubikmetern (m³). Das ist der abgelesene Zählerstand.
  2. Dieser Zählerstand wird mit der Zustandszahl multipliziert. Dadurch wird das gemessene Volumen auf ein Normvolumen umgerechnet, das unabhängig von Temperatur und Druck ist. Man spricht dann von Normkubikmetern (Nm³).
  3. Das Normvolumen (Nm³) wird mit dem Abrechnungsbrennwert multipliziert. Dadurch wird das Normvolumen in thermische Energie (kWh) umgerechnet. Denn der Brennwert sagt ja, wie viel Wärme in einem Kubikmeter Gas steckt.
     

Formel:

Thermische Energie (kWh) = Abgelesener Zählerstand (m³) x Zustandszahl x Abrechnungsbrennwert
 

Beispiel zur Berechnung:

Nehmen wir an, Sie haben im Abrechnungszeitraum 100 Kubikmeter Gas verbraucht. Ihre Abrechnung weist folgende Werte aus:

  • Abgelesener Zählerstand: 100 m³
  • Zustandszahl: 0,95 (kleiner als 1, bedeutet z.B. leicht erhöhte Temperatur oder geringeren Druck als Standard)
  • Abrechnungsbrennwert: 11,0 kWh/Nm³

Berechnung:

  1. Normvolumen: 100 m³ x 0,95 = 95 Nm³
  2. Thermische Energie: 95 Nm³ x 11,0 kWh/Nm³ = 1.045 kWh

Ergebnis: Ihnen werden 1.045 kWh thermische Energie in Rechnung gestellt. Dieser Wert wird dann mit dem vereinbarten Gaspreis pro kWh multipliziert, um den Endbetrag Ihrer Rechnung zu ermitteln.
 

Zusammenfassend:

  • Abrechnungsbrennwert: Die "Qualität" des Gases, wie viel Wärme es liefert.
  • Zustandszahl: Korrekturfaktor für Volumenänderungen durch Temperatur und Druck.
  • Thermische Energie: Die tatsächlich abgerechnete Energiemenge in kWh.

Durch diese drei Faktoren wird sichergestellt, dass Ihre Gasabrechnung genau ist und Ihren tatsächlichen Energieverbrauch widerspiegelt.

Gut zu wissen: Diese Berechnungsweise und die Verwendung von Abrechnungsbrennwert und Zustandszahl sind in Deutschland durch das DVGW-Arbeitsblatt G 685 geregelt. Dieses Regelwerk sorgt für einheitliche und transparente Abrechnungsstandards in der Gasversorgung.

Wir hoffen, diese Erklärung hilft Ihnen, Ihre Gasabrechnung besser zu verstehen. Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!

Gültig bis 31.12.2023

DVGW-Arbeitsblatt G685

Die möglichst genaue Erfassung, der in der Abrechnungszeitspanne gelieferten thermischen Energiemenge, ist die Basis für die Gasabrechnung. Gemessen wird der Gasverbrauch in Betriebskubikmetern (Vb), abgerechnet wird jedoch die daraus resultierende thermische Energie in Kilowattstunden (kWh).

Das DVGW-Arbeitsblatt G685 „Gasabrechnung“ legt die Regeln fest, die die Ermittlung der gelieferten thermischen Energiemenge ermöglichen. Das DVGW-Arbeitsblatt G685 wurde unter Mitwirkung der Eichbehörden der Bundesländer und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt erstellt. Die aktuelle Fassung vom November 2008 regelt die Verfahren zur Messung und Ermittlung der Daten für die Gasabrechnung.

Ermittlung der Verbrauchsmenge für die Gasabrechnung

Basis für die Ermittlung der thermischen Energie ist die im Erdgas gebundene Energiemenge. Im Gegensatz zum Stromzähler, der die verbrauchte Energie in Kilowattstunden anzeigt, wird im Gasbereich das verbrauchte Volumen in Kubikmeter gemessen.

Da jedoch nicht das durch den Gaszähler gemessene Volumen, sondern die daraus resultierende Verbrennungsenergie berechnet wird, benötigt man weitere Parameter zur Ermittlung der thermischen Energie.

Die gelieferte Energiemenge wird in Kilowattstunden anhand des gemessenen Gasvolumens am geeichten Zähler und dem Abrechnungsbrennwert unter Berücksichtigung einer Zustandszahl gemäß G685 ermittelt.

Zunächst wird das gemessene Volumen (die Differenz zwischen Zählerstand neu und Zählerstand alt) unter Berücksichtigung von Druck- und Temperaturwerten nach Verfahren des DVGW-Arbeitsblattes G685 normiert.

Dies erfolgt durch die Multiplikation des Betriebsvolumens mit der Zustandszahl. Als Ergebnis erhält man das Volumen im Normzustand (Vn).

Die Zustandszahl (z) beschreibt den durch Druck und Temperatur bestimmten Zustand eines Gases und ergibt sich aus dem Verhältnis von Volumen im Normzustand zu Volumen im Betriebszustand.

Die geodätische Höhe beim Letztverbraucher ist maßgeblich für den Luftdruck an der Entnahmestation. Zur Schaffung einheitlicher Abrechnungsgebiete wurden einzelne Höhenzonen gebildet. Der mittlere Luftdruck (Pamb) wird gemäß dem DVGW-Arbeitsblatt G685 wie folgt ermittelt:

Das Netz der SWK – Stadtwerke Kaiserslautern Versorgungs-AG ist in folgende Höhenzonen unterteilt:

Ort LuftDrG. Höhe NNull
Dansenberg, Stelzenberg KL378 378
Einsiedlerhof KL246 246
Enkenbach, Alsenborn KL299 299
Erfenbach KL237 237
Erlenbach KL271 271
Erlenbach KL311 311
Frankenstein KL255 255
Hirschhorn KL226 226
Hohenecken, KL-PRE-Park KL284 284
Hütschenhausen, Katzenbach, Spesbach KL239 239
Kaiserslautern KL254 254
Katzweiler KL224 224
Krickenbach KL344 344
Linden KL306 306
Lohnsfeld KL261 261
Mehlbach KL274 274
Mehlingen KL303 303
Mölschbach KL244 244
Morlautern KL240 240
Morlautern KL315 315
Olsbrücken KL220 220
Otterbach KL233 233
Otterberg KL264 264
Queidersbach KL334 334
Schopp, Finsterbrunnertal KL287 287
Schopp, Finsterbrunnertal KL340 340
Sembach KL305 305
Siegelbach, IG-Nord KL258 258
Sulzbachtal KL230 230
Trippstadt KL411 411
Trippstadt Neuhof KL347 347
Trippstadt, Langensohl KL396 396
Wartenberg-Rohrbach KL275  275
Wartenberg-Rohrbach (Sembach Housing)  KL351 351

Für das Netz der Gemeindewerke Weidenthal gilt folgende Höhenzone

Ort LuftDrG. Höhe NNull
Weidenthal 225

Die Abrechnungstemperatur Teff ist die der Abrechnung zugrunde zu legende Temperatur bei der Gasmessung. Gemäß dem DVGW-Arbeitsblatt G685 ist die Temperatur als Festwert mit 288,15 k = 15°C anzusetzen.

Unter der Normtemperatur Tn versteht man die Temperatur des Normzustandes Das DVGW-Arbeitsblatt G685 legt die Normtemperatur mit 273,15 k = 0°C fest.

Nachdem das Normvolumen ermittelt worden ist, wird es mit dem Abrechnungsbrennwert H(s,eff) multipliziert. Als Abrechnungsbrennwert bezeichnet man den für eine Abrechnungszeitspanne für die Abrechnung zu Grunde zu legenden Brennwert. Er gibt die Energiemenge in kWh an, die in einem Normkubikmeter enthalten ist.

Verantwortlich für die Ermittlung des Abrechnungsbrennwerts ist der jeweilige Netzbetreiber. Das Ergebnis aus der Multiplikation Normkubikmeter mit dem Abrechnungsbrennwert, ergibt die thermische Energie, die in Rechnung gestellt wird.

Beispielrechnung

Ermittlung Normvolumen Vn

Volumen im Normzustand Vb    2.217 m3

Zustandszahl z                              0,9430

Ermittlung thermische Energie E

Volumen im Normzustand Vn       2.090,631

Abrechnungsbrennwert H(s,eff)    11,290 kWh/m3

Hilfe zur Erdgasabrechnung

Auf Ihrer Rechnung finden Sie diese Werte im Verbrauchsblock wieder.

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