DVGW-Arbeitsblatt G685
Die möglichst genaue Erfassung, der in der Abrechnungszeitspanne gelieferten thermischen Energiemenge, ist die Basis für die Gasabrechnung. Gemessen wird der Gasverbrauch in Betriebskubikmetern (Vb), abgerechnet wird jedoch die daraus resultierende thermische Energie in Kilowattstunden (kWh).
Das DVGW-Arbeitsblatt G685 „Gasabrechnung“ legt die Regeln fest, die die Ermittlung der gelieferten thermischen Energiemenge ermöglichen. Das DVGW-Arbeitsblatt G685 wurde unter Mitwirkung der Eichbehörden der Bundesländer und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt erstellt. Die aktuelle Fassung vom November 2008 regelt die Verfahren zur Messung und Ermittlung der Daten für die Gasabrechnung.
Ermittlung der Verbrauchsmenge für die Gasabrechnung
Basis für die Ermittlung der thermischen Energie ist die im Erdgas gebundene Energiemenge. Im Gegensatz zum Stromzähler, der die verbrauchte Energie in Kilowattstunden anzeigt, wird im Gasbereich das verbrauchte Volumen in Kubikmeter gemessen.
Da jedoch nicht das durch den Gaszähler gemessene Volumen, sondern die daraus resultierende Verbrennungsenergie berechnet wird, benötigt man weitere Parameter zur Ermittlung der thermischen Energie.
Die gelieferte Energiemenge wird in Kilowattstunden anhand des gemessenen Gasvolumens am geeichten Zähler und dem Abrechnungsbrennwert unter Berücksichtigung einer Zustandszahl gemäß G685 ermittelt.
Zunächst wird das gemessene Volumen (die Differenz zwischen Zählerstand neu und Zählerstand alt) unter Berücksichtigung von Druck- und Temperaturwerten nach Verfahren des DVGW-Arbeitsblattes G685 normiert.
Dies erfolgt durch die Multiplikation des Betriebsvolumens mit der Zustandszahl. Als Ergebnis erhält man das Volumen im Normzustand (Vn).
Die Zustandszahl (z) beschreibt den durch Druck und Temperatur bestimmten Zustand eines Gases und ergibt sich aus dem Verhältnis von Volumen im Normzustand zu Volumen im Betriebszustand.
Die geodätische Höhe beim Letztverbraucher ist maßgeblich für den Luftdruck an der Entnahmestation. Zur Schaffung einheitlicher Abrechnungsgebiete wurden einzelne Höhenzonen gebildet. Der mittlere Luftdruck (Pamb) wird gemäß dem DVGW-Arbeitsblatt G685 wie folgt ermittelt:
Das Netz der SWK – Stadtwerke Kaiserslautern Versorgungs-AG ist in folgende Höhenzonen unterteilt:
Ort | LuftDrG. | Höhe NNull |
Dansenberg, Stelzenberg | KL378 | 378 |
Einsiedlerhof | KL246 | 246 |
Enkenbach, Alsenborn | KL299 | 299 |
Erfenbach | KL237 | 237 |
Erlenbach | KL271 | 271 |
Erlenbach | KL311 | 311 |
Frankenstein | KL255 | 255 |
Hirschhorn | KL226 | 226 |
Hohenecken, KL-PRE-Park | KL284 | 284 |
Hütschenhausen, Katzenbach, Spesbach | KL239 | 239 |
Kaiserslautern | KL254 | 254 |
Katzweiler | KL224 | 224 |
Krickenbach | KL344 | 344 |
Linden | KL306 | 306 |
Lohnsfeld | KL261 | 261 |
Mehlbach | KL274 | 274 |
Mehlingen | KL303 | 303 |
Mölschbach | KL244 | 244 |
Morlautern | KL240 | 240 |
Morlautern | KL315 | 315 |
Olsbrücken | KL220 | 220 |
Otterbach | KL233 | 233 |
Otterberg | KL264 | 264 |
Queidersbach | KL334 | 334 |
Schopp, Finsterbrunnertal | KL287 | 287 |
Schopp, Finsterbrunnertal | KL340 | 340 |
Sembach | KL305 | 305 |
Siegelbach, IG-Nord | KL258 | 258 |
Sulzbachtal | KL230 | 230 |
Trippstadt | KL411 | 411 |
Trippstadt Neuhof | KL347 | 347 |
Trippstadt, Langensohl | KL396 | 396 |
Wartenberg-Rohrbach | KL275 | 275 |
Wartenberg-Rohrbach (Sembach Housing) | KL351 | 351 |
Für das Netz der Gemeindewerke Weidenthal gilt folgende Höhenzone
Ort | LuftDrG. | Höhe NNull |
Weidenthal | 225 |
Die Abrechnungstemperatur Teff ist die der Abrechnung zugrunde zu legende Temperatur bei der Gasmessung. Gemäß dem DVGW-Arbeitsblatt G685 ist die Temperatur als Festwert mit 288,15 k = 15°C anzusetzen.
Unter der Normtemperatur Tn versteht man die Temperatur des Normzustandes Das DVGW-Arbeitsblatt G685 legt die Normtemperatur mit 273,15 k = 0°C fest.
Nachdem das Normvolumen ermittelt worden ist, wird es mit dem Abrechnungsbrennwert H(s,eff) multipliziert. Als Abrechnungsbrennwert bezeichnet man den für eine Abrechnungszeitspanne für die Abrechnung zu Grunde zu legenden Brennwert. Er gibt die Energiemenge in kWh an, die in einem Normkubikmeter enthalten ist.
Verantwortlich für die Ermittlung des Abrechnungsbrennwerts ist der jeweilige Netzbetreiber. Das Ergebnis aus der Multiplikation Normkubikmeter mit dem Abrechnungsbrennwert, ergibt die thermische Energie, die in Rechnung gestellt wird.
Beispielrechnung
Ermittlung Normvolumen Vn
Volumen im Normzustand Vb 2.217 m3
Zustandszahl z 0,9430
Ermittlung thermische Energie E
Volumen im Normzustand Vn 2.090,631
Abrechnungsbrennwert H(s,eff) 11,290 kWh/m3
Hilfe zur Erdgasabrechnung
Auf Ihrer Rechnung finden Sie diese Werte im Verbrauchsblock wieder.