Beschlossene Sache: Hundert Prozent Erneuerbar
Am 27. März luden die Stadtwerke Kaiserslautern zum 4. Lautrer Energieforum ein. Thema: Erneuerbare Energie.
„Energiethemen sind fester Bestandteil der öffentlichen Diskussion geworden“, so Markus Vollmer, Vorstand der Stadtwerke Kaiserslautern, am Rande der Tagung. „Die Stadtwerke als kommunales Versorgungsunternehmen sehen es als ihre Aufgabe an, diese Diskussion zu fördern. Dazu haben wir das Energieforum installiert. Es ist unser erklärtes Ziel, die inhaltliche Auseinandersetzung über die Energiewende voranzutreiben und Wege ihrer Umsetzung hier in Kaiserslautern und der Region aufzuzeigen.“
Die Energiewende ist ein sehr komplexes Thema, das einer sehr differenzierten Betrachtungsweise bedarf. Daher hatten die Stadtwerke, um die inhaltliche Diskussion zum Thema Erneuerbare Energien anzuregen, hochkarätige Referenten aus Politik und Wirtschaft eingeladen.
Der Schirmherr des 4. Lautrer Energieforums, Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel, übernahm die Begrüßung der Gäste im Tagungszentrum des Fritz-Walter- Stadions. Markus Vollmer umriss das Thema und erläuterte die Position der Stadtwerke. Den Stadtwerken käme beim Umbau der Energieversorgung eine zentrale Rolle zu. Das stelle das ortsansässige Versorgungsunternehmen vor große Herausforderungen. Die Abkehr von einer zentralen hin zu einer dezentralen Versorgung fordere einerseits eine Neupositionierung, andererseits ein konsequentes Fortschreiten auf dem bereits eingeschlagenen Weg. Die Stadtwerke verstehen sich als Partner vor Ort. Sie kennen die Situation in Kaiserslautern und der Region. Kurze Wege und regionale Wertschöpfung seien ihnen gleichermaßen wichtig. Daher unterstützten sie Kommunen beim Einstieg in eine dezentrale Energieversorgung von der Planung bis hin zur Betriebsführung.
Die Referenten beleuchteten das Thema in seinen verschiedenen Facetten. Ewald Woste, Vorstandsvorsitzender der Thüga AG München, referierte über die Auswirkungen der Energiewende. Der Erzeugungsmix werde einem gravierenden Wandel unterliegen. Energiespeichermöglichkeiten werden von Nöten sein. Die Netze müssten ertüchtigt werden.
Prof. Dr. Karl Keilen, Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung, Rheinland-Pfalz, legte die Position der Landesregierung dar. Die Gebietskörperschaften sollten ihre Potenziale mit dem Ziel 100 Prozent Erneuerbare erschließen.
Dass das keine Utopie ist, rechnete Michael Lengersdorff, Juwi Holding AG aus Wörrstadt, vor. Wenn wir den Energiebedarf bis 2030 um 20 Prozent senken, könne der Strombedarf zu hundert Prozent aus Erneuerbaren Energien gedeckt werden. Ein Energiemix mit dem Schwerpunkt auf der Windkraft mache unabhängig.
Peter Kiefer, Beigeordneter der Stadt Kaiserslautern, erläuterte die Strategie der Stadt Kaiserslautern. Auch verwies er auf die Rolle der Stadtwerke bei der CO2 -Einsparung. Der Ausbau der Fernwärme und die Beteiligung an regionalen Windkraftanlagen seien die Mittel der Wahl.
Rainer Grüner, Geschäftsführer der WVE GmbH Kaiserslautern, berichtete über erfolgreiche Energieprojekte mit Kommunen. WVE berate Kommunen und erarbeite mit diesen nachhaltige, wirtschaftliche Lösungen.
JUDr. Stefan Meiborg, Geschäftsführer Kommunalberatung Rheinland-Pfalz GmbH, zeigte auf, welche Rechtsformen Kommunen bei der Umsetzung von Energieprojekten zur Verfügung stehen.
Eine moderierte Podiumsdiskussion rundete die Veranstaltung ab. Im Anschluss hatten die Gäste Gelegenheit zum Gedankenaustausch.
Die vorangegangenen Foren beschäftigten sich mit den Themen: Smart Energy – Neue Perspektiven der Energieversorgung in und um Kaiserslautern; Smart Buildings – Das intelligente Haus; Smart Mobility – Urbane Transport- und Verkehrskonzepte für morgen. Mit dem 4. Energieforum setzen die Stadtwerke diese Tradition fort.