Am 22. März 2017 lud SWK Stadtwerke Kaiserslautern zum 9. Lautrer Energieforum in das Kasino der Kammgarn ein. Thema des Abends: Die Vernetzung von innovativer Forschung - der Mensch im digitalen Ökosystem. Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel, Schirmherr der Veranstaltung, begrüßte die Gäste. Er erklärte, passender hätte SWK das Thema des diesjährigen Forums nicht wählen können, da Kaiserslautern als einzige Stadt in Rheinland-Pfalz gerade seine Bewerbung für den Wettbewerb „Digitale Stadt“ abgegeben habe. Dank der Unterstützung vieler Unternehmen und Institutionen sei es gelungen, ein starkes Paket an Ideen zu schnüren. Der Wettbewerb biete die Chance, Kaiserslautern von jetzt auf gleich in die digitale Zukunft zu katapultieren.
In seiner Eröffnungsrede führte Richard Mastenbroek, Vorstandsmitglied der SWK Stadtwerke Kaiserslautern, die Teilnehmer des Energieforums an das Thema heran. In anschaulichen Beispielen skizzierte er die Entwicklung. Längst habe die Digitalisierung in allen Lebensbereichen Fuß gefasst. Was gestern noch als Zukunftsvision galt, sei heute im Bereich des Machbaren. Vieles sei sogar schon zur Serienreife gelangt. Auf der Grundlage von gigantischen Datenmengen seien selbstlernende Systeme zum Greifen nah. Doch dürften bei allen Chancen, die die Digitalisierung biete, auch die Risiken nicht übersehen werden. Da sei vor allem die Frage mit dem Umgang der Daten und deren Sicherheit vor unbefugtem Zugriff. SWK als Energieversorger trage in diesem Zusammenhang eine besondere Verantwortung. „Versorgungssicherheit heißt für uns längst nicht mehr nur, dass unsere Anlagen einwandfrei funktionieren und unsere Objekte vor Übergriffen geschützt sind. Versorgungssicherheit heißt heute für uns auch ganz selbstverständlich, dass wir unsere Informationswerte schützen. Daher haben wir ein Informations-Sicherheits-Managementsystem eingeführt, welches die höchsten Qualitätsmerkmale beinhaltet“, erläuterte Richard Mastenbroek.
Referenten des Abends waren Prof. Dr. Paul Lukowicz und Werner Weiss. Prof. Dr. Paul Lukowicz leitet seit Oktober 2011 den Forschungsbereich Eingebettete Intelligenz am Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern. In seinem Vortrag, unter dem Titel „Der Mensch im persönlichen digitalen Ökosystem“ zeigte er auf, wie Produkte mit neuen, integrierten Anwendungen und Funktionen Menschen bei ihren Tätigkeiten intelligent unterstützen können.
Möglich werde diese Entwicklung aufgrund der großen Fortschritte in der Mikroelektronik, der drahtlosen Kommunikation und der Sensortechnologie. Diese Fortschritte machten den Einsatz von intelligenten Systemen und deren Vernetzung in allen Lebens- und Arbeitsbereichen möglich. „Die Grenzen zwischen der realen und der digitalen Welt verschwimmen immer mehr“, stellte Prof. Dr. Paul Lukowicz fest. „Neue Technologien erlauben es uns, die Welt in einer erweiterten Art zu erleben.“
Werner Weiss, Geschäftsführer von Insiders Technologies und stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Wissenschafts- und Technologienetzwerkes Science Alliance in Kaiserslautern, beleuchtete unter dem Titel „Innovationskultur von Morgen – Zukunft gestalten im Zeitalter des digitalen Wandels“ verschiedene Fragestellungen aus der Praxis von Insiders Technologies. „Im Zeitalter des digitalen Wandels werden Innovationszyklen sehr viel kürzer. Die Technologie wird zum Treiber der Veränderung. Neue Innovationskulturen in den Unternehmen sind zwingende Voraussetzung dafür, dass dieser Wandel und die notwendigen Innovationen gestaltet werden können“, sagte Werner Weiss. Der in Kaiserslautern ansässige, international agierende Softwareanbieter Insiders Technologies hat sich seit seinem Bestehen zu einem marktführenden Unternehmen im Bereich Inputmanagement entwickelt. Das Inputmanagement erfasst Daten aus verschiedenen Quellen und stellt sie zur Weiterverarbeitung in Informationssystemen bereit.
Nach den Fachvorträgen und der von Holger Wienpahl, SWR, geleiteten lebhaften Podiumsdiskussion, bedankte sich Markus Vollmer, Vorstandsmitglied der SWK Stadtwerke Kaiserslautern, bei den Referenten und dem Moderator für den informativen Abend. Nach einem Resümee der Vorträge stellte er fest, dass wir an der Schwelle zu einem neuen Zeitalter stünden, das nicht nur für die Energiewirtschaft vielfältige Herausforderungen bereithalte. Letztendlich stünde die Frage im Raum, wie wir in Zukunft leben wollen.
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