Wer jetzt in Kaiserslautern die Mobilitätsangebote der SWK nutzt, weiß genau, wann sein Bus abfährt und ob er die Anschlussverbindungen erreicht. Zudem wurde im Rahmen der Umsetzung des Projektes der Kostenrahmen deutlich unterschritten. Die SWK Verkehrs-AG unterstreicht damit die Innovationskraft als modernes Unternehmen.
Am 22. Dezember 2016 gaben Vertreter der SWK Stadtwerke Kaiserslautern Verkehrs-AG, der Stadt Kaiserslautern und des Landes Rheinland-Pfalz den Startschuss für das dynamische Fahrgastinformationssystem. Reiseinformationen in Echtzeit sind ein wichtiges Qualitätskriterium für einen attraktiven öffentlichen Nahverkehr. Kaiserslautern gehört zu den ersten Städten in Rheinland-Pfalz, die im Rahmen der Echtzeit-Initiative des Landes das Projekt umgesetzt haben.
SWK hat alle 63 Busse mit Monitoren ausgestattet. Auf ihnen werden die Informationen für die einzelnen Linien ständig aktualisiert. Sie zeigen den Fahrgästen die aktuelle Haltestelle und das Ziel mit Ankunftszeit an. Dazwischen werden die nächsten fünf Haltestellen und der Zeitpunkt, zu dem sie erreicht werden, eingeblendet. Etwa 200 Meter vor der nächsten Haltestelle erscheinen die Anschlussverbindungen.
Außerdem hat SWK 18 stark frequentierte Haltstellen mit Monitoren bestückt, sowie die vorhandenen Anzeigen am Hauptbahnhof ausgetauscht. Auch diese Anzeigetafeln informieren über die tatsächlichen Abfahrtszeiten. Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung können sich die angezeigten Informationen per Knopfdruck vorlesen lassen.
VRN Companion - die kostenlose App für alle Fahrgäste
An Haltestellen, die nicht über eine digitale Anzeige verfügen, können sich die Fahrgäste dennoch mittels ihres Smartphones informieren. Die erforderliche Handy-App kann über die Homepage des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar vrn.de unter "<link http: ns.vrn.de vrn einfach-ankommen mobile-loesungen iphone-android index.html _blank external-link-new-window öffnet homepage des>Mobile Lösungen" für die verschiedenen Betriebssysteme heruntergeladen werden.
Im Rahmen der Einführung des Systems wurde auch die Leitstelle umgerüstet. Das im Hintergrund arbeitende System liefert dem Disponenten in der Leitstelle alle betriebsrelevanten Daten. Auf zusätzlichen Monitoren kann er die Bewegung der Busse genau verfolgen. Erscheint ein Fahrzeug grün, bewegt es sich innerhalb der vom Fahrplan vorgegebenen Zeiten. Ist es rot gekennzeichnet, ist es verfrüht. Blau zeigt eine Verspätung an. So hat der Verkehrsmeister immer einen Überblick und kann die entsprechenden Maßnahmen einleiten.
Rund ein Jahr hat SWK das System im Probebetrieb getestet und immer wieder verfeinert. „Das System liefert uns eine Fülle von statistischen Daten“, erklärte Richard Mastenbroek, Vorstandsmitglied der SWK Stadtwerke Kaiserslautern Verkehrs-AG. „Sie müssen gepflegt und ausgewertet werden.
Dann können wir in Zukunft auch die Prognosemöglichkeiten weiter ausbauen und die Fahrpläne optimieren“, so Mastenbroek weiter. Von Seiten der Fahrgäste hat SWK viel Lob für das neue Fahrgastinformationssystem geerntet, wie eine Kundenbefragung im September zeigte.
Eine unternehmensweite Vernetzung der Daten erfolgt über die Datendrehscheibe des Landes Rheinland-Pfalz beim Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN). Dadurch wird es möglich, verkehrsmittelübergreifend die gesamte Reiseroute in Echtzeit einzusehen. Bei der Umsetzung des Projektes liegt auf der Anschlusssicherung ein besonderes Augenmerk.
Dr. Susanne Wimmer-Leonhard, Bürgermeisterin der Stadt Kaiserslautern, betonte bei der Feierstunde die Bedeutung des dynamischen Fahrgastinformationssystems für die Stadt: „Kaiserslautern hat sich zu einem bedeutenden IT-Standort entwickelt. Die Digitalisierung hat nun auch Einzug in den öffentlichen Nahverkehr gehalten. Damit liefern die Verkehrsbetriebe einen weiteren Baustein zum guten Image unserer Stadt. Als Aufsichtsratsvorsitzende der SWK Stadtwerke Kaiserslautern Verkehrs-AG, freue ich mich besonders, dass der Kostenrahmen von geschätzten zwei Millionen Euro für das Projekt deutlich unterschritten werden konnte“, führte Susanne Wimmer-Leonhard weiter aus.
Andy Becht, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, zeigte sich erfreut über die rasche Umsetzung des Projektes unter Einhaltung des Kostenrahmens. „Kaiserslautern ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu einer landesweiten Versorgung der Kunden des öffentlichen Verkehrs mit Echtzeitinformationen. Echtzeit kann als Qualitäts- und Komfortmerkmal eines modernen öffentlichen Verkehrs dem Rheinland-Pfalz-Takt zusätzlichen Schwung geben.“ Das Land bezuschusst solche Systeme zur dynamischen Fahrgastinformation in Höhe von 60 Prozent der förderfähigen Investitionskosten. Im Oktober 2015 wurden SWK Fördermittel in Höhe von rund 900.000 Euro zugesagt. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf 1.450.000 Euro. Darin enthalten sind auch Kosten, die nicht förderfähig sind. Darunter fallen etwa alle Aufwendungen, die im Zusammenhang mit dem Fahrausweisverkauf und dem Fahrgeldmanagement stehen oder rein betrieblicher Natur sind sowie Beratungsleistungen.
Für den sicheren Datenfluss zur Datendrehscheibe des Landes sorgt die IT-Tochter der SWK Demando. <link https: www.demando.de _blank external-link-new-window öffnet homepage der demando gmbh die it-macher konzerngesellschaften swk stadtwerke>Demando stellt auch die Serverleistungen zur Verfügung. Richard Mastenbroek lobte die erfolgreiche Zusammenarbeit und dankte den Projektpartnern für ihr Engagement. „Ein solches Projekt ist nicht ausschließlich mit der eigenen Mannschaft zu stemmen. Das zeigt sich beispielsweise am Umfang des mehr als 4.300 Punkte umfassenden Pflichtenheftes.“
SWK Stadtwerke Kaiserslautern Verkehrs-AG
Die Stadt Kaiserslautern hat SWK Stadtwerke Kaiserslautern Verkehrs-AG mit der Durchführung des öffentlichen Personennahverkehrs beauftragt. Voraussetzung dafür war, dass SWK Verkehrs-AG den Nachweis erbrachte, ein gut wirtschaftendes Unternehmen zu sein. Die Verkehrs-AG bedient 23 Linien. Davon sind neun Nachtbuslinien. Jährlich werden mit 63 Bussen 14 Millionen Fahrgäste befördert. Dazu legen die Fahrzeuge rund drei Millionen Kilometer zurück. Das Unternehmen beschäftigt 160 Mitarbeiter.