Im Stil des ausgehenden 19. Jahrhunderts gekleidete SWK-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter empfingen die Gäste. Für ein weiteres musikalisches Zeitkolorit sorgte das Ensemble La Finesse. Anlass für die kleine Zeitreise war die Bürgerversammlung vor genau 125 Jahren. Damals, am 20. Februar 1894 „Abends präzis halb 9 Uhr“ versammelten sich Lautrer Bürger in der Fruchthalle. Ziel war es, die Forderung nach einer öffentlichen Stromversorgung auf eine breite Basis zu stellen. Die Meinung der Bürger war eindeutig. „Bereits fünf Tage später fällte der Stadtrat seine zukunftsweisende Entscheidung“, berichtete Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel in seiner Eröffnungsrede. „Kaiserslautern sollte ein städtisches Elektrizitätswerk bekommen. Eine Entscheidung, die das Leben der Menschen grundlegend verändern sollte.“
Mit der Planung wurde der Pionier des bayerischen Elektrizitätswesens, Oskar von Miller, beauftragt. Dann ging es Schlag auf Schlag. Bereits im April des gleichen Jahres wurde mit dem Bau begonnen und am 3. September 1894 erstrahlten erstmals Bahnhof und Bahnhofsvorplatz im elektrischen Licht.
Damit wurde Strom in Form von elektrischem Licht für die Bürger erstmals erlebbar. Bereits vier Monate später war der Netzaufbau so weit fortgeschritten, dass die ersten privaten Abnehmer versorgt werden konnten. Kaiserslautern war die vierte Kommune in der Pfalz mit einer öffentlichen Stromversorgung. Ein Leben ohne Strom ist heute nicht mehr denkbar.
Richard Mastenbroek, Vorstandsmitglied der SWK Stadtwerke Kaiserslautern, beleuchtete die Bedeutung der Infrastruktur, die mit dem Aufbau des Stromnetzes geschaffen wurde. Mit der öffentlichen Stromversorgung sei die Grundlage unseres modernen Lebens geschaffen worden. Diese Infrastruktur gelte es, weiterzuentwickeln und fit für die Zukunft zu machen. Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien gingen immer mehr dezentrale Erzeugungsanlagen ans Netz. Erzeugung und Stromverbrauch müssten im Gleichgewicht gehalten werden. Künftig wird daher eine leistungsfähige Informations- und Kommunikationstechnologie eine bedeutende Rolle spielen.
Vorstandsmitglied Markus Vollmer erklärte, SWK sei fest in Kaiserslautern verankert. SWK stehe aber durch die Energiewende, den zunehmenden Wettbewerb und der Digitalisierung vor dem größten Umbruch aller Zeiten. Damit verändere sich auch die Rolle des Unternehmens. SWK mache sich auf den Weg vom kommunalen Energieversorger zum kommunalen Infrastrukturmanager.
Der ehemalige Leiter des Institutes für pfälzische Geschichte und Volkskunde, Roland Paul, gab einen Abriss über die Geschichte der Elektrizitätsversorgung in Deutschland. Bei der Auftaktveranstaltung zum Jubiläum gab es aber nicht nur viele Informationen zur Stromversorgung. Auch das Auge des Besuchers war gefordert. Der Magier Dr. Alexander Mabros ließ die Geschichte des Lichts sichtbar werden. So verwandelte er beispielsweise eine Kerzenflamme in eine Gaslaterne und diese in eine Glühbirne.
Die Moderation des informativen und spannenden Abends übernahm Holger Wienpahl vom SWR.
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