Richard Mastenbroek, Vorstandsmitglied der SWK Stadtwerke Kaiserslautern Verkehrs-AG, begrüßte die kleinen Kenner des Haltestellennetzes und dankte ihnen für die sehr deutlich gesprochenen Haltestellenansagen. Als Anerkennung überreichte er jedem Kind ein kleines Geschenk.
Die neuen Ansagen gehen auf eine Idee der Rektorin der Grundschule Bännjerrück, Elisabeth Moder-Clossé, zurück. Nach den Sommerferien trat sie an SWK heran. Schnell war man sich einig: Haltestellennamen von Kindern gesprochen sind eine Bereicherung für die Fahrgäste und für die Kinder eine schöne Belohnung für ihre Lernerfolge.
Die Ansagen sind nur ein kleiner hörbarer Zipfel einer breitgefächerten Projektarbeit. Bis die 16 Schülerinnen und Schüler der Klasse 4 im Tonstudio des Offenen Kanals Kaiserslautern die Haltestellennamen aufnehmen konnten, lag also viel Lernarbeit vor ihnen. Der Lehrplan sah das Thema Orientierung in Kaiserslautern vor. Die erfahrene Pädagogin weiß, dass Kinder immer dann besonders gut lernen, wenn der Stoff mit ihrer Lebenswirklichkeit verbunden ist. Und so waren sie dann auch mit großem Eifer bei der Sache, als klar war, am Ende geht es ins Tonstudio.
Wenn man die Stadt erkunden will, ist die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs ein gutes Mittel. Zumal die Endhaltestelle der Linie 104 direkt neben der Schule liegt. Im Sachunterricht wurden die Haltestellennamen analysiert. Meist bezeichnen sie Straßennamen oder Plätze. Diese lernten dann die Kinder im Deutschunterricht, richtig zu schreiben und korrekt auszusprechen. Doch korrekt war nicht genug. Wer wie ein Profi eine Ansage machen will, braucht ein ordentliches Sprachtraining. Also Korken in den Mund und üben, üben, üben. Da stellte sich heraus, dass so mancher Name seine Tücken hat. Der Aschbacher Hof zog sich immer wieder in die Länge.
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 4 der Grundschule haben ihre Aufgabe hervorragend gemeistert. Rund 500 Haltestellen gibt es auf den 14 Linien der SWK. Da die Haltestellen auf dem Hin- und Rückweg die gleichen Namen haben, waren etwa 250 Namen aufzunehmen. Jedes Kind hat etwa 20 bis 25 Haltestellennamen aufgenommen. Gut vorbereitet war die Aufgabe in rund eineinhalb Stunden erledigt. Marko Dittrich, Vater eines der Kinder, hat die Schule bei den Tonaufnahmen unterstützt und die Sprachdateien für SWK aufbereitet.
Die Stimmen der Kinder lösen die Ansagen von Dagmar Flesch ab. Mit ihrer sympathischen Stimme hatte sie mehr als zehn Jahre die Fahrgäste über den nächsten Halt informiert. Knapp 15 Millionen Fahrgäste der SWK-Busse hören künftig aus Kindermund: Nächster Halt...