Zweck der Gesellschaft ist zunächst die Stromversorgung mit dem Betrieb der Netze sowie dem Vertrieb für alle Kunden der heutigen Gemeindewerke Waldfischbach-Burgalben. Die zu gründende Gesellschaft soll ihre Geschäftstätigkeit zum 1. Januar 2019 aufnehmen. Sie wird unter einem neuen Namen firmieren, der derzeit, in Zusammenarbeit mit einer Werbeagentur, erarbeitet wird.
Als Rechtsform wurde die GmbH & Co. KG gewählt. Gesellschafter sind die Ortsgemeinde Waldfischbach-Burgalben und SWK Stadtwerke Kaiserslautern Versorgungs-AG. Die Ortsgemeinde Waldfischbach-Burgalben hält 51 Prozent der Anteile und SWK 49 Prozent. Dazu bringt die Ortsgemeinde ihre Stromversorgung mit Netz und Vertrieb ein. Das Wasserwerk der Ortsgemeinde Waldfischbach-Burgalben wird zunächst weiterhin als Eigenbetrieb geführt. SWK beteiligt sich an der Gesellschaft mit einer Bareinlage, in Höhe des Wertes von Netz und Vertrieb. Zur Ermittlung des Wertes von Netz und Vertrieb wurde von der Ortsgemeinde Waldfischbach-Burgalben ein neutraler Gutachter beauftragt.
Sitz der gemeinsamen Gesellschaft soll Waldfischbach-Burgalben sein. Als Geschäftsführer ist der jetzige Werkleiter des Eigenbetriebs, Martin Pfeifer, vorgesehen. Der Aufsichtsrat besteht aus insgesamt neun Mitgliedern. Davon stellt die Ortsgemeinde Waldfischbach-Burgalben fünf Mitglieder und die SWK vier. Der Aufsichtsratsvorsitz liegt entsprechend dem Gesellschaftervertrag bei der Ortsbürgermeisterin beziehungsweise dem Ortsbürgermeister der Gemeinde Waldfischbach-Burgalben.
„Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem heutigen Beschluss der Verwirklichung unseres Ziels einen entscheidenden Schritt nähergekommen sind“, erklärte die Bürgermeisterin der Ortsgemeinde Waldfischbach-Burgalben, Anna Silvia Henne. „Die Zusammenarbeit mit SWK war bislang äußerst partnerschaftlich und positiv. Es ist uns gemeinsam gelungen, eine Kooperation auf Augenhöhe zu verwirklichen“, betonte Anna Silvia Henne.
Mit der neuen Gesellschaft verfolgt die Ortsgemeinde das Ziel, einerseits die Marktposition und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Andererseits soll der kommunale Einfluss in der Stromversorgung erhalten bleiben. Ein Gesichtspunkt, dem besondere Bedeutung zukommt ist, dass für kleinere Gemeindewerke ein wirtschaftlicher Betrieb immer schwieriger wird. Im Stromsektor sind die Anforderungen der Regulierungsbehörden in einem Maß gestiegen, das von kleineren Versorgern nur mit einem extremen Aufwand bewältigt werden kann. Das wirkt sich auf die Kosten aus. Diese wiederum schlagen sich im Strompreis nieder und schmälern die Wettbewerbsfähigkeit.
In der neuen Gesellschaft übernimmt SWK die Rolle des Betriebsführers. Markus Vollmer, Vorstandsmitglied der SWK Stadtwerke Kaiserslautern Versorgungs-AG, versicherte, dass alle Mitarbeiter des Eigenbetriebes von SWK übernommen werden. Damit bleiben alle Arbeitsplätze erhalten. Zurzeit sind sieben Mitarbeiter beschäftigt. „Angesichts des drohenden Fachkräftemangels ist es wichtig, die vorhandene Kompetenz auch in die neue Gesellschaft einzubringen. Daher steht es für uns außer Frage, dass wir die Mitarbeiter des Eigenbetriebs übernehmen“, sagte Markus Vollmer.
SWK versteht sich als Partner der Region und unterstützt mit ihren kaufmännischen und technischen Dienstleistungen erfolgreich eine Vielzahl von Kommunen in der gesamten Westpfalz. Dabei entwickelt SWK individuelle Lösungen und setzt diese erfolgreich um. Die gemeinsame Gesellschaft mit der Ortsgemeinde Waldfischbach-Burgalben zeichnet sich außerdem durch eine Besonderheit aus. „Wir gründen eine Energiegesellschaft, die ausdrücklich so angelegt ist, dass sie offen für weitere Partner ist. Das heißt weitere Kommunen können ihre Energieversorgungsbetriebe aus den Bereichen Strom und Erdgas einbringen“, sagte Markus Vollmer.
Die Kommunalaufsicht muss die Einbringung des Eigenbetriebs zur Stromversorgung in die zu gründende Gesellschaft noch genehmigen. Da die Kreisverwaltung Südwestpfalz als Aufsicht führende Behörde von Anfang an eingebunden war, sieht Bürgermeisterin Anna Silvia Henne gute Chancen, schnell zu einer positiven Entscheidung zu kommen.